Als Zucker noch kaum erschwinglich war, standen süß schmeckende Kräuter und Gemüsesorten hoch im Kurs. Heute sind viele davon Raritäten, die langsam wieder neu entdeckt werden. Egal ob auf dem Fensterbrett oder im Beet – wir stellen Ihnen die süßesten Kräuter und Gemüse vor und zeigen, welche Ansprüche sie haben.
Ananas-Salbei
Fruchtig süß und herrlich duftend kommt der Ananas-Salbei daher. Diese alte Kräutersorte stammt aus dem warmen Mexiko und benötigt daher im Winter einen hellen, frostfreien Platz. Die wüchsige Art, die im Herbst mit feurig roten Blüten bezaubert, sollte daher am besten im Kübel gezogen werden. Durch regelmäßiges Abernten der samtig behaarten Blätter kann man den üppigen Wuchs der Salbei-Sorte gut im Griff halten und viele leckere Süßspeisen würzen.
Anis
Der aromatische Geschmack dieser alten Kräutersorte wird schon seit Urzeiten in Backwaren und alkoholischen Getränken geschätzt. Im Garten ist Anis eher anspruchsvoll, doch der Anbau lohnt sich, schließlich wächst er unter günstigen Bedingungen üppig. Ein geschützter Ort auf einem humusreichen Beet ist eine ideale Voraussetzungen für guten Wuchs.
Aztekisches Süßkraut
Das Aztekische Süßkraut bietet nicht nur kalorienfreie Süße mit
leichtem Minzgeschmack, sondern ist auch eine hübsche Pflanze, die fast das ganze Jahr mit weißen Blüten überzogen ist. Den Sommer kann das Kraut draußen verbringen, im Winter muss es aber frostfrei stehen.
Honigkraut, Süßkraut (Stevia)
Nachdem das Honigkraut in seiner Heimat Paraguay in keinem Mate-Tee fehlen durfte, erobert das süß schmeckende Kraut auch Europa. Stevia rebaudiana ist eine robuste, aufrecht wachsende Pflanze, die am besten im Kübel gezogen wird. So kann sie im Winter leicht an einen hellen, frostfreien Standort gestellt werden.
Süßdolde
Die 120 cm hohe Süßdolde passt sowohl ins Staudenbeet als auch in den Kräutergarten. Wer die aromatischen Blätter oder die schwarzen Samen zum Versüßen seiner Speisen nutzen möchte, sollte einen halbschattigen bis schattigen Standort
wählen und die Pflanze dort anbauen. Durch Selbstaussaat können Sie so jahrelang von den leckeren Kräutern profitieren.
Süßholz
Süßholz wurde schon vor vielen Jahrhunderten geraspelt. Die Pflanze wurde einst auch in Deutschland angebaut, ist heute aber nur noch selten zu finden. Ganz im Gegensatz zu einem Endprodukt, das es in jedem Supermarkt gibt. Doch nicht nur Lakritze kann man aus Süßholz herstellen. Die Wurzeln des schönen, etwa 150 cm hohen Busches, der einen sandigen und tiefgründigen Boden benötigt, werden auch zum Würzen von Tee oder einfach nur zum Kauen genutzt.
Kerbelrübe
Das süße, nussige Aroma der Kerbelrübe war im 17. und 18. Jahrhundert beliebt. Damals galt sie als eine der wohlschmeckendsten Gemüsesorten und wurde sowohl roh als auch gekocht genossen. Wer diese Delikatesse selbst ausprobieren möchte, kann die zweijährige Pflanze im Garten im Herbst oder Frühjahr aussäen und zwischen Juni und August ernten.
Zuckerwurzel
Das angenehm schmeckende Wurzelgemüse, das schon von den römischen Kaisern geschätzt wurde, kann durch Aussaat im Beet gezogen werden. Das frostbeständige Herbst- und Wintergemüse kann sowohl roh als auch gekocht verwendet werden und bereichert die Küche mit seinem tollen Geschmack.