Auch Trockentoiletten genannt, sind sie überall dort einsetzbar, wo entweder die Kanalisation fehlt, oder sich das Bewusstsein auf Ressourcen schonenden Umgang mit der Natur stark etabliert hat. Das System ist keineswegs unbekannt, wurde es doch hunderte Jahre mit Erfolg praktiziert und erst mit der vermeintlichen hygienischen Lösung durch Schwemmkanalisation abgelöst. Heute ist der Anblick menschlicher Hinterlassenschaften mit Unbehagen verbunden. Kaum jemand vermutet, dass es sich tatsächlich um wertvollen Rohstoff handelt. Gespült und weg, aus den Augen aus dem Sinn. Als schwerwiegend negativer Effekt wird auf diese Weise der natürliche Wasserkreislauf mit dem Feststoffkreislauf vermischt. Mit großem technischem Aufwand wird in Klärwerken Gutes von Schlechtem getrennt und unter hohem Energieaufwand mechanisch wie biologisch geklärt. Übrig bleibt eine gigantische Menge an Klärschlamm, der, toxikologisch untersucht, heute ca. zur Hälfte zu Düngezwecken in der Landwirtschaft Verwendung findet.
Die Natur hilft
Dabei ist die Natur selbst perfekt auf die Zersetzung organischer Stoffwechselprodukte eingerichtet. Pilze, Kleinlebewesen und Bakterien beginnen unmittelbar nach der Ausscheidung mit der Besiedlung und zerlegen die Hinterlassenschaften in ihre Bestandteile. Durch Kompostierung oder Fermentation werden diese Stoffe für Pflanzen wieder verfügbar und schließen so den Kreislauf zwischen Nahrung und Ausscheidung. Das mag dem „zivilisierten“ Menschen nicht immer gefallen, aber auch der Mensch lebt in und von diesem Kreislauf.
Das Prinzip
der Komposttoilette sieht vor, dass jedes „Geschäft“ anstelle mit Wasser zu spülen, unmittelbar mit Holzspänen abgedeckt wird. Diese Späne binden Gerüche und sorgen für den zur Kompostierung benötigten Kohlenstoff. Es riecht nach Wald. Gartenfrosch bietet zwei Komposttoilettensysteme an. Ein Misch- und ein Trennsystem. Die Systeme unterscheiden sich in Handhabung und Nutzungsdauer.
Das auf den ersten Blick einfachere System ist das Mischsystem. Hier wird Urin und Kot in einer Tonne aufgefangen. Durch die Zugabe von Sägespänen ergibt sich ein Gemenge, das nach einer der Benutzungshäufigkeit angepassten Zeitspanne auf dem Komposthaufen biologisch zu Humus kompostiert werden kann.
Beim Trennsystem wird Urin und Feststoff von vornherein getrennt. Urin wird dabei separat abgeleitet, der Feststoff verbleibt in der Tonne, in der er auch direkt kompostiert. Über eine Entnahmeklappe kann der fertige Humus entnommen werden.