♥ Mit Haustieren ist immer etwas los, wie wäre es mit ein paar Hühnern? Diese fühlen sich im umgebauten Gartenhaus oder einem kleinen Hühnerstall bereits wohl. Viel Fläche benötigen Hühner nicht, solange sie am Tag raus in den Garten kommen. Wer sein Grundstück bereits eingefriedet hat, könnte sie einfach laufen lassen. Aber was ist, wenn die Hühner im Gemüsegarten scharren, die Blätter und Früchte piken und alles ruiniert ist? Wer bereits Hochbeete pflegt, kann Hühnerrassen wählen, die am Boden bleiben.
Der BDRG erkennt in Deutschland ganze 180 Hühnerrassen an, die allesamt durch Erhaltungszüchter nach Rassestandard gezüchtet werden. Einige dieser Hühner schaffen es bis auf das Dach, andere können eher hüpfen und machen auch dieses nicht gerne. Es gibt also mehrere interessante Hühnerrassen, die es nicht bis in das Hochbeet schaffen oder sich nur selten die Mühe machen würden.
Zu den bodenständigen Rassen zählen:
- Zwerg-Seidenhühner – sehr leicht
- Seidenhühne
- Zwerg-Orpington
- Zwerg-Brahma
- Sundheimer
- Cochin
- Mechelner
- Jersey Giant – sehr schwer und groß
aber auch einige schlechte Flieger:
- Zwerg-Lachshühner
- New Hampshire
- Plymouth Rock
Auch die schweren Brahma zählen zu den Nichtfliegern. Die Hähne hüpfen aber mitunter einen Meter in die Höhe und landen damit im Hochbeet.
Zu beachten bleibt, dass Junghühner besser als die ausgewachsenen vom Boden abheben. Wer keine reinrassigen Exemplare erhält, hat mit Pech ebenfalls ein Huhn im Hochbeet sitzen, da die eingekreuzte Rasse flugfähig ist. Ginge es nicht anders, ließen sich die Schwungfedern an den Flügel um ein Drittel stutzen. Häufig ist dieses nur einmalig nötig, da die Hühner sich das Fliegen nachhaltig abgewöhnen.
Den Gemüsegarten sichern
Neben den Hochbeeten pflegen viele Gärtner auch einige ebenerdige Flächen. Wenn der Garten groß genug ist und die Hühner das jeweilige Gemüse nicht gerne fressen, könnte es genügen, die Fläche nach der Aussaat zu sichern. Ein Zaun aus Steckelementen wäre am bequemsten und zugleich günstig zu haben. Solange die Hühnerrasse am Boden bleibt, sind die Sämereien oder Setzlinge bereits geschützt. Es kann aber auch ein permanenter Hühnerzaun um die entscheidenden Beete und Gefahrenstellen gezogen werden, um nicht den Hühnerauslauf zu begrenzen. Mit genug Auslauf werden die Schäden am Rasen oder den Stauden sehr übersichtlich bleiben.
Hühner fressen Gemüsereste
Als gefiederte Allesfresser freuen sich Hühner, wenn sie die Reste aus Küche und Garten erhalten, solange diese nicht gewürzt, verarbeitet oder behandelt wurden. Ob Salatstümpfe, Möhrengrün, Melonenschalen oder Reste von Äpfeln, Birnen oder ungewürzte Nudeln und Reis, Hühner mögen fast alles.
Was sie nicht mögen, lassen Hühner meistens bereits von allein liegen. Doch einiges sollen sie nicht erhalten. Dazu zählen beispielsweise:
- grüne Kartoffeln oder grüne Kartoffelschalen
- Zwiebelgewächse
- Avocados
- Zitrusfrüchte
- Kakao oder Schokolade
- verdorbene Reste
- verarbeitete Lebensmittel
Wer Hühner hält, hat Hühnermist und kann diesen kompostieren. Damit die Hühner sich nicht an ihren eigenen Keimen anstecken, wäre der Kompost für Hühnermist unzugänglich für die Hühner aufzubauen. Hier kann dann auch das landen, was die Hühner nicht fressen sollen, solange es keine Schadnager anzieht.
All das, was die Hühner als Gemüse- und Obstreste gerne fressen, kann ebenfalls auf einem Kompost landen. Dieser soll dann jedoch für die Hühner zugänglich sein. Dass die Reste nach und nach verderben, ist nicht einmal ein Problem, solange hier und da ein Wurm erbeutet wird. Dennoch wäre es sinnvoll, regelmäßig anderes Material wie angetrockneten Rasenschnitt, Staudenreste, dünne Zweige vom Hecken-Rückschnitt und ähnliches als Schicht aufzutragen.
Letztendlich ist der Komposthaufen das Sterne-Restaurant der Hühner, die hier zugleich scharren können und dadurch bereits den Gemüsegarten schonen.
Was Hühner richtig glücklich macht
Solange die Hühner beschäftigt sind, hat der Gemüsegarten seine Ruhe. Neben dem Komposthaufen freuen sich Hühner, wenn sie eine trocken bleibende Stelle als Staubbad für die Gefiederpflege vorfinden. Während sie hier in den Mittagsstunden ruhen, können sie immerhin kein Unheil an anderen Stellen anrichten.
Ein zum Boden schließendes Nadelgehölz ist ein willkommener Unterschlupf für die Gartenhühner. Wer wegen des Klimawandels keine Nadelgehölze pflegen will, kann sein künftiges Gartenhaus auf Stelzen bauen, womit es im Innern zugleich trocken bleibt. Oder es wird ein kleines Vordach zur wettergeschützten Seite angebracht und darunter mit einem Sichtschutz eingefasst.
Neben der trockenen Ruhestelle sind Beerensträucher auf der Hühnerweide heiß begehrt. Hühner wollen ohnehin keine offenen Flächen, sondern überall mit einem Satz in Deckung sein. Wer auf seiner Rasenfläche einige Johannisbeer-Sträucher, Holunderbeer-Büsche und Vogelbeer-Sträucher setzt, liefert Deckung und wertvolles Futter für die Hühner. Finden sich Rankhilfen auf der offenen Fläche, wären auch Himbeeren und Brombeeren eine gute Wahl.
Auch Obstbäume sind mit ihrem Fallobst bei Hühnern sehr willkommen, bieten mit dem hohen Stamm aber weniger Deckung am Boden.
Zeit mit den Hühnern verbringen
Hühner sollen immer nur als Gruppe ab 3 Hennen gehalten werden, mit Hahn wären 5 Hennen besser. Damit haben sie Gesellschaft. Reicht die Zeit nicht, sind sie mit Futter und frischem Wasser bereits zufrieden. Ansonsten sind Hühner jedoch eine tolle Gesellschaft für die ganze Familie. Jedes Huhn bildet seine eigene Persönlichkeit und einige wollen auf den Schoß und gestreichelt werden. Andere haben es auf die Fütterung abgesehen und beobachten einen besonders genau. Wer diese Hühner zu oft mit einem Leckerchen belohnt, wird sie nicht mehr an seiner Seite missen.
Hühner sind intelligent und lassen sich dressieren. Sie können durch einen Reifen laufen, auf einer Stange balancieren oder andere Sachen lernen, wenn eine kleine Belohnung winkt. Mit Hühnern im Garten wird es einem zumindest nie langweilig.
Dieser Text sowie Bilder sind Teil einer Kooperation mit Huhner-Hof.com