ungewollte Pilze im Hochbeet

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Pilze im Hochbeet – Hilfe, was tun?

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♥ Es gibt kaum einen Ort, an dem keine Pilzsporen nachweisbar sind. Ob sie dort wo sie landen ein günstiges Habitat finden, hängt von den vorherrschenden Bedingungen ab. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um Faktoren wie Nahrung, Wärme und Feuchtigkeit. Dies im richtigen Verhältnis, und der Pilz hat gute Chancen sich zu etablieren. Hat er sich etabliert, zeigt sich das durch meist weiße Myzelfäden und in weiterer Folge durch die pilzartigen Fruchtkörper.

Die torffreie Erde, das Substrat

Pflanzsubstrat wird heute als torffreie Erde hergestellt. Torf hat gute Wasserhalteeigenschaften was ihn für die Herstellung von Erdsubstraten interessant macht. Als Ausgleichsstoffe für torffreie Erde werden in heutigen Substraten Holzfasern, Kokosfasern und mineralische Bestandteile wie Tonsplitt, Perlit, Lavagesteinssplitter oder gebrochener Blähton verwendet. Doch gerade das Holz macht hinsichtlich der Pilze Probleme. Denn Pilze haben sich auf das Aufbrechen der Holzzellen spezialisiert. Sie dringen mit den Hyphen in die Holzzelle ein und verdauen sie. So erhält der Pilz über sein verzweigtes Geflecht die Nährstoffe und es kommt zum Ausblühen was sich anhand der Fruchtkörper (Schwammerl) an der Oberfläche zeigt.

Ungewollte Pilze im Hochbeet

Pilze lieben feuchte Bedingungen. Und zwar viel mehr als Pflanzen es wollen würden. Und gerade hier liegt sowohl der Grund als auch die Abhilfe versteckt. Sichtbarer Pilzbefall im Hochbeet ist das Resultat von deutlich zu feucht gehaltenen Beeten, in Kombination mit pilzanfälligen Erdinhaltsstoffen wie hölzerne Fasern. Denn die Nässe bringt den Pilz bei optimalen Tempraturen erst richtig auf trab. Das Beet muss deutlich weniger gegossen werden!

Zu viel Wasser – was macht das mit der Pflanze?

Die meisten Pflanzen im Garten werden zu intensiv gegossen. Das eröffnet einen Teufelskreis. Wird stark gegossen, kann die Pflanze auf ein weitverbreitetes Wurzelgeflecht verzichten. Es ist ja genug Wasser da. Bleibt nun das Wasser aus, oder wächst die Pflanze stark und braucht daher mehr Wasser, kann sie aus eigener Kraft nicht reagieren und lässt rasch die Blätter hängen. Nun braucht sie Wasser und wird gegossen. Und es zeigt sich: es hilft, die Blätter richten sich auf, die Pflanze war durstig. Aber halt! Genau hier beginnt die Abhängigkeit nach täglichen Wassergaben. Wird dieses Spiel fortgesetzt, haben Pilze ein perfektes Habitat und bald zeigt er sich durch Fruchtkörper an der Oberfläche. Wenn es so weit ist, hat sich das Pilzmyzel im Untergrund schon stark ausgebreitet. Die Abhilfe: Trockenheit!

Die Pflanze Wurzel Beziehung

Eine starke Pflanze sucht das Wasser mit ihren Wurzeln. Eine starke Pflanze hat ein weit verzweigtes Wurzelgeflecht um zum einen Wassermangel auszugleichen, aber auch einen großen Einzugsraum für Nährstoffe zu haben. Ein weitverzweigtes Wurzelsystem macht die Pflanze an der Oberfläche resistent gegen Unwägbarkeiten wie Trockenheit, starke Winde und Nahrungsmangel. Denn sie hat ein großes Einzugsgebiet. (zu diesem Thema eine interessante Tatsache; Salate wurzeln bis zu 1 Meter Tiefe! Beim Herausziehen des Wurzelballens werden die allermeisten Wurzeln abgerissen und nur geringer Teil bleibt an der Pflanze. Das ist der Grund, warum man vom eigentlichen Ausmaß des Wurzelsystems keine Vermutung hat) Daher brauchen Pflanzen auch im Hochbeet Platz, vor allem in die Tiefe – manchmal bis in den Mutterboden hinein.

Richtiges Gießen

Die Probe, ob die Erde die richtige Feuchtigkeit hat, erledigt sich am besten mit dem Zeigefinger. Ausstrecken, den Rest der Hand zur Faust machen und senkrecht in den Erdboden stecken bis die Faust die Erdkrume berührt. Die so erreichte Messtiefe von ca. 10cm gibt Auskunft über die „wahre“ Feuchtigkeit im Beet. Fühlt sich die Erde an der Fingerspitze feucht an, muss nicht gegossen werden. Ist es hingegen trocken, soll gegossen werden. Und zwar reichlich. Gerne 10-15 Liter je Quadratmeter. Das sind bei einem Hochbeet mit 1,8×1,2 Meter zwei bis vier Gießkannen. Dann sollte im Hochsommer die Feuchtigkeit ausreichen, um nicht bereits am nächsten Tag gießen zu müssen.

Grünmulchen verhindert Verdunstung

In diesem Zusammenhang ist das Mulchen (Abdecken der Erde mit Pflanzenresten wie einer dünnen Grasschicht oder übrigen Blättern von geernteten Salaten …. ) der Oberfläche eine gute Maßnahme. Das verhindert die Austrocknung durch die Sonneneinstrahlung und die Austrocknung durch Wind. Ist keine freie Erde mehr sichtbar, weil die Gemüsepflanzen selbst die gesamte Erdkrume beschatten, kann auf das Grünmulchen verzichtet werden. So geht wenig Wasser durch direkte Verdunstung an der Oberfläche verloren und es kommt den Pflanzen selbst zugute.

Mikroorganismen in Symbiose zur Pflanze

Ein weiterer unterschätzter Effekt ist die Bodengesundheit. Erde ist voll von Mikroorganismen. Sie alle bedürfen einer gewissen Feuchtigkeit. Das Wort Feuchtigkeit sei in diesem Zusammenhang besonders herausgestellt. Es meint keine Nässe! Pflanzen sind aug diese Mikroorganismen angewiesen. Diese Kleinlebewesen machen viele der im Erdboden vorhandenen Nährstoffe erst für die Pflanze verfügbar. Geht es ihnen gut, gedeiht auch die Pflanze prächtig.

Volumen ist die Antwort auf Trockenheit

Weiters ergibt sich aus dem Text ein weiterer logischer Rückschluss. Kultivieren Sie Pflanzen anstelle im Hochbeet beispielsweise in Pflanztöpfen, Pflanzkübel oder in Pflanzkästen, sind die eher großen Volumina zu bevorzugen. Denn Volumen ist die einzige Antwort auf zu rasches Austrocknen des Substrates. Durch technische Maßnahmen ist es natürlich möglich, die Feuchtigkeit auf einem konstanten Niveau zu halten, aber starke Nässe ist auch hier eher schädlich.

Fazit:

  • Pilze wachsen zumeist dann, wenn die Erde zu nass gehalten wird.
  • Richtiges Gießen bedeutet, alle zwei bis drei Tage größere Mengen zu gießen und damit die Pflanze zum ausbilden eines gesunden Wurzelsystems zu zwingen.
  • Grünmulchen mit Pflanzenresten um die Austrocknung der Oberfläche zu verhindern

Lesen bzw. hören Sie hier einen Beitrag über die wunderbare Welt der Wurzeln: Wurzeln – ab in den Untergrund

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