Kompostieren ist eigentlich ganz einfach. Gartenabfälle zusammen mit Gemüseschalen und Obstresten aus der Küche aufschichten und dann warten bis die kleinen Helfer wertvollen Humus daraus machen. Doch in der Praxis sieht das manchmal ganz anders aus. Woran liegt es?
Wie funktioniert ein Kompost im optimalen Fall?
Bei der Kompostierung werden organische Materialen unter Einfluss von Luftsauerstoff von Bodenlebewesen abgebaut. Dabei entstehen neben Kohlendioxid auch wasserlösliche Mineralstoffe die als Dünger wirken. Das wollen wir erreichen.
Damit dieser Prozess optimal ablaufen kann müssen grüne, saftige, nährstoffreiche Reststoffe mit braunen, holzigen, nährstoffarmen gemischt oder abwechselnd in dünnen Lagen aufgetragen werden. Wechseln Sie also frischen Rasenschnitt mit Zweigen oder zerkleinerten Ästen ab oder geben Sie unter das Laub Gemüseabfälle oder faules Obst. Ebenfalls gehören Kaffee- und Teesatz, Eierschalen (zerkleinert), Topfpflanzen, Schnittblumen und verbrauchte Blumenerde in den Kompost. Bedenken Sie aber immer, der Kompost ist kein Müllhaufen, die Ausgangsstoffe müssen gezielt ausgewählt werden. Nur so schaffen Sie einen idealen Lebensraum für Regenwürmer und Mikroorganismen der ausreichend Nahrung, Festigkeit und Luft bietet.
Damit Regenwürmer und Kleinlebewesen zuwandern können ist es wichtig, dass der Kompost Bodenkontakt hat und Wasser abfließen kann.
Nach 2-3 Monaten kann der Kompost bereits umgesetzt werden. Das frische Material an der Oberschicht wird vorab mit der Heu- oder Mistgabel weggehoben, es kommt dann in den neu anzusetzenden Kompost.
Der „alte“ Kompost wird durch das Umsetzen mit Luft angereichert und neu durchmischt, das startet eine beschleunigte Weiterverrotttung. Ein weiteres Umschichten nach ebengleichem Zeitraum beschleunigt abermals die Rotte. Fertiger Kompost lässt sich auf diese Wiese in Zeiträumen weniger Monate im eigenen Garten herstellen.
Sie erkennen den fertigen Kompost, wenn Sie den Kresse-Test machen:
- Füllen Sie ein Einmachglas zu 1/3 mit Kompost und streuen Sie Kressesamen darüber, leicht angießen und Glas verschließen
- Beobachten Sie das Wachstum der Pflänzchen
- Werden die Pflänzchen grün und die Wurzeln weiß, dann ist der Kompost reif genug. Sind die Pflänzchen hingegen braun, dann braucht der Kompost noch Zeit.
Die häufigsten Fehler beim Kompostieren
Jedoch hie und da ist der Kompost nicht wie er sein soll. Lesen Sie in der folgenden Tabelle welche Symptome häufig auftreten, was die Ursache dafür ist und was Sie dagegen tun können.
Symptome | Diagnose | Ursache | Was tun |
· Das Material zersetzt sich nicht · Das Volumen der Reststoffe verringert sich kaum | Zu trocken |
Wassermangel stoppt die Rotte und lässt die Organismen im Kompost absterben, weil · der Kompostplatz zu sonnig ist · keine Niederschläge fallen · zu viel trockenes Laub oder Gehölzabfälle unvermischt aufgebracht wurde. · der Kompost sich über mehrere Tage stark überhitzt hat.
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Setzen Sie den Kompost um und mischen Sie feuchtes krautiges Material unter oder wässern Sie das Material beim Umsetzen. Am besten mit einer Gießkanne mit Brauseaufsatz. Aber bitte nicht zu viel sonst haben Sie gleich ein neues Problem.
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· An der Basis tritt Sickerwasser aus · Der Kompost ist stark verdichtet und klebt zusammen | Zu nass |
· Es wurde zu viel nasser Rasenschnitt unvermischt eingebracht · Der Kompost wurde bei starken Niederschlägen nicht abgedeckt bzw. das Wasser kann nicht ablaufen · Die Seiten des Komposters sind schlecht belüftet · Der Kompost steht an einem schlechten Platz, z.B.: in einer Mulde oder der Untergrund ist wasserundurchlässig |
· Mischen Sie das feuchte Material mit trockenen Bestandteilen wie Laub oder Gehölzschnitt und mit saugfähigem Material (Zeitungspapier, Pappe etc.) · Decken Sie den Kompost mit Vlies ab und schützen Sie ihn so vor Regen · Sorgen Sie für eine gute Belüftung der Seiten durch Schlitze und Löcher · Setzen Sie den Kompost um und bilden Sie mit groben Strauch- und Staudenmaterial eine luftdurchlässige stabile Basis itzt sich dadurch und tötet die Eier ab.rischen Rasenschnitt bei, der Kompost erhitzt sich dadurch und vernichtet hen, geben Sie |
Weißer Schimmel verbunden mit pilzähnlichem Geruch | Zu trocken | · Der Kompost ist zu trocken (siehe oben „zu trocken“) | · Siehe oben „zu trocken“ |
Unangenehmer Geruch | Zu nass |
Der Kompost ist zu feucht, der Sauerstoffmangel führt zu Fäulnis und Gärung Siehe oben „zu nass“ | · Siehe oben „zu nass“ |
Ratten und Mäuse |
Ratten stellen sich ein wenn gekochte Essensreste v.a. Fleisch, Wurst, Knochen, Teigwaren, Brot u.ä. auf dem Kompost landet Mäuse nutzen den Kompost oft als Schlaf-, Vorrats- und Nestkammer |
· Geben Sie keine gekochten Essensreste auf den Kompost · Kleiden Sie ihren Kompost mit Drahtgeflecht aus | |
Fliegen | Fliegen lieben Eiweiß und kohlenhydratreiche Nahrung | · Decken Sie Küchenabfälle wie Gemüseschalen und Obstreste immer sofort mit Erde oder Kompost ab. | |
Schnecken |
Wenngleich sie niemand haben will, im Kompost finden Schnecken ein reiches Nahrunsgangebot. Schnecken lege Ihre Gelege gerne im Kompost ab. |
· Setzen Sie den Kompost im Herbst um und entfernen Sie dabei alle Gelege · Schnecken sollten vor der Eiablage abgesammelt werden. Jedes Tier legt viele Dutzend Eier. · Oder mischen Sie dem Kompost beim Umsetzen frischen Rasenschnitt bei, der Kompost erhitzt sich dadurch und tötet die Eier ab. |
Wildkräutersamen sterben im Kompost nur ab, wenn dieser sich über 50-70C° erhitzt. Dies geschieht nicht wenn der Kompost nach und nach aufgesetzt wird. Samenstände sollten daher nicht auf den Kompost geworfen werden. Entfernen Sie die Samenstände und entsorgen Sie sie in der Biotonne oder bei Ihrem Wertstoffhof. zweiter Text (Plattform)