Gärtnern mit Kindern ist die Schule im Grünen
Immer mehr junge Familien erfüllen sich den Wunsch vom eigenen Haus im Grünen. Hier wachsen ihre Kinder in einer sicheren und individuell für sie gestalteten Umgebung auf. Sie können sich bei fast jeder Wetterlage im Freien aufhalten und die Bewegung kommt ihrer körperlichen Entwicklung zugute. Die Kinder erlernen dabei aber auch unbewusst die Gepflogenheiten, welche die Wetterphänomene und die sich im Verlauf des Jahres veränderbare Natur mit sich bringen. Wo jedoch können sie besser eigene Erfahrungen sammeln als beim direkten Umgang mit der Natur. Das Gärtnern mit Kindern ist deshalb eine äußerst günstige und zudem effiziente Möglichkeit, sie an das Kennenlernen der Naturprozesse heranzuführen. Zugegeben, es erfordert Zeit und Geduld, die nicht immer mit dem Berufsleben der Eltern in Einklang gebracht werden können. Das Gärtnern mit Kindern ersetzt aber auch so manche Erziehungsarbeit didaktischer Spiele. Auch bei der Arbeit im Garten befinden sich die Eltern im direkten Kontakt zu ihren Kindern und davon profitiert das Familienleben.
Auch Omi und Opa bleiben beim Gärtnern mit Kindern nicht außen vor. Sie verfügen oftmals über mehr Freizeit und können ihre Erfahrungen an ihre Enkel weitergeben. So manche Wissensvermittlung, zu der ihnen früher als Eltern selbst die Zeit fehlte, holen sie nun bei ihnen nach.
Freude und Ansporn beim Gärtnern mit Kindern
Jedes Kind besitzt andere psychologische und körperliche Voraussetzungen. Diese Merkmale müssen Eltern und Großeltern beim Gärtnern mit Kindern unbedingt berücksichtigen. Das eine Kind ist schnell begeisterungsfähig und wissbegierig. Ein Anderes resigniert, wenn sich nicht gleich auf Anhieb der gewünschte Erfolg einstellt. Dementsprechend darf jedes Kind nicht überfordert, aber auch nicht unterfordert werden.
Aus körperlicher Sicht ist beispielsweise die Bodenbearbeitung nur bedingt möglich. Trotzdem sollte das Kind seine eigenen kindgemäßen und dementsprechend großen Gartenwerkzeuge haben. Nicht das tiefe Umgraben ist das Nonplusultra, sondern der Umgang mit den Werkzeugen und das Erlernen der Arbeitsgänge. Ein Beet anzulegen und zur Aussaat oder zur Pflanzung vorzubereiten, gelingt in gemeinsamer Arbeit mühelos. Das Kind erlernt dabei, welche Voraussetzungen erforderlich sind, damit Blumen und Gemüse überhaupt wachsen können.
Aus psychologischer Sicht ist das Gärtnern mit Kindern eine gute Gelegenheit, ihr Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln. Sie erlernen, wie sich die Natur verändert und wie Pflanzen gedeihen. Dabei wird ihnen bewusst, dass sie mit der Pflege des eigenen Beetes eine Verantwortung übernehmen. Von ihrer Aufmerksamkeit es hängt ab, dass die Pflanzen immer ausreichend mit Wasser versorgt und von Unkraut frei gehalten werden.
Integrieren statt separieren
Eltern und Großeltern gleichermaßen sind oftmals selbst akribische Kleingärtner. Sie hegen und pflegen ihre Grüne Oase und jede Unordentlichkeit stört den Ausblick in ihren Garten. Deshalb wird das erste eigene Beet der Kleinen gern an einer Stelle im Garten angelegt, die sich nicht im Blickfeld befindet. Würden Sie es selbst als günstig ansehen, wenn sich Ihr buntes Blumenmeer oder Ihre üppigen Tomaten hinter einer Sichtschutzwand verstecken müssten? Genauso reagieren Ihre Kinder oder Enkel, wenn ihr erstes Beet in der hintersten Ecke den Eindruck einer Peinlichkeit erweckt. Denken Sie an Ihre ersten Erfahrungen als Kleingärtner oder Kleingärtnerin zurück. Auch bei Ihnen gehörten anfängliche Misserfolge und vergessene Pflegemaßnahmen zum Erlernen des Gärtnerhandwerks.
Deshalb muss das erste Beet der Kinder immer in die eigene Bepflanzung integriert werden. Nur so wird das Gärtnern mit Kindern zur Gemeinschaftsarbeit und zur Schule im Grünen. Logisch, dass Sie im Bedarfsfall eingreifen werden. Die Verantwortung für das Beet sollten Sie aber immer dem Kind überlassen.
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