Dem eigenen Gemüse beim Wachsen zuzuschauen und leckere Früchte zu ernten, erfreut jeden Hobbygärtner. Wenn dagegen die Wildkräuter sprießen, greift so mancher zur Giftkeule. Der Biogärtner dagegen kennt viele Tricks, wie er im Garten “Unkraut” zurückhalten oder manche sogar für seinen Garten nützen kann (Jauchen, Tees und Brühen – siehe Blogeintrag „Pflanzen düngen Pflanzen: Tee, Brühe oder Jauche“). Die besten Methoden um unerwünschte Wildkräuter zu bekämpfen stellen wir Ihnen heute vor.
Fläche von Wildwuchs befreien
Wer auf einer Wiese oder einem bisher ungenutzten Stück Land “Unkraut” loswerden möchte, kann:
- selbst Hand anlegen
- auf Mulchpapier oder Folie zurückgreifen
oder
- Unkraut durch andere Pflanzen verdrängen (Verdrängungswettbewerb) Z.B. Sonnenblumenkerne aussäen und damit anderes verdrängen lassen? Zu dieser Methode gibt es wenig empirische Daten aber versuchen kann man es 😉
Auf welche Methode Sie zurückgreifen sollten, hängt nicht nur von Ihren Voraussetzungen ab, sondern auch von denen des Bodens. So lässt sich ein lockerer Boden leicht per Hand bearbeiten, bei schweren Böden sollte man die Arbeit dagegen lieber dem Mulchpapier überlassen.
Methoden zur Bekämpfung von Unkraut
Entfernen durch jäten oder ziehen oder durch Entzug der Lebensgrundlage Licht
Ohne Licht keine Photosynthese, damit kein Stoffwechsel, damit kein Wachstum. Wildkräuter wegmulchen?
Wer auf Plastikfolien im Garten verzichten möchte, kann den Boden mit natürlichen Mitteln mulchen und so gleichzeitig den Nährstoffgehalt langfristig erhöhen. Auch die hartnäckigsten Unkräuter brauchen Licht zum Wachsen. Erschwert wird das Wachstum durch eine dicke Mulchschicht. Diese sorgt nicht nur dafür, dass wenig bis kein Licht auf den Boden gelangt, sondern hält den Boden feucht und locker. So können Wildkräuter leichter herausgezupft werden. Kartoffeln, Tomaten und Beerenobst dagegen lieben eine dicke Mulchschicht, weil sie Flachwurzler sind und unter dem warmen Mulch gut vor Austrocknung geschützt sind.
Besonders gut machen sich neben Stroh frischer Grünschnitt und Pflanzenresten, die locker aufgebracht werden sollten, um nicht zu verfaulen aber auch Brennessel, Beinweil und Unkraut selbst (natürlich nur samenlos 😉 )
Für Staudenbeete eignen sich zudem Blätter und Rindenhäcksel, die mit ihren Gerbstoffen andere Pflanzen am Wachstum hemmen. Im Gemüsegarten finden sie genau deshalb kaum Verwendung.
Papier oder Folien – der bequeme “Unkraut”schutz
Mulchpapier (kompostiert sich zu 100 % und hält ca.12-15 Wochen) oder Dunkle Mulchfolien (sind auch aus einem zersetzbaren Stoff erhältlich) sind nicht nur gegen Unkräuter hilfreich da sie keine Sonnenstrahlen hindurch lassen, sondern sie erhöhen auch die Bodentemperatur und verhindern die Verdunstung von im Boden befindlichen Wasser. Unter diesen Bedingungen wachsen besonders Gurken, Paprika und Auberginen gut.
Hierzu das Papier oder die Folie über die zu bepflanzende Fläche breiten. Bevor sie die Pflanzen einsetzten das Mulchpapier aufschneiden und eine Mulde bilden damit das Regenwasser dort hingeleitet wird wo es gebraucht wird – zu den Pflanzen.
Gemüsebeet: hacken, jäten, Boden lockern
Eine andere Methode, Beete von “Unkraut” freizuhalten, ist das Hacken und Jäten. Dabei wird gleichzeitig der Boden gelockert und Wurzeln besser mit Sauerstoff versorgt. Während des Hackens werden die Unkräuter vom Beet gesammelt oder auch als Mulchschicht auf dem Beet belassen.
Wer regelmäßig – also etwa einmal pro Monat – hackt, kann das “Unkraut” schon vor der Blüte vernichten und verhindert so auch deren Verbreitung. Andererseits werden beim Hacken Samen an die Oberfläche und damit zum Keimen gebracht.
Weiters ist es hilfreich zu wissen um welches Unkraut es sich handelt und ob sich die Pflanze über Samen vermehrt oder ob über die Wurzeln (Samenkräuter oder Wurzelkräuter). Hierzu erfahren Sie in unserem nächsten Blogeintrag mehr.
Leben und leben lassen
Beim Hacken und “Unkraut” jäten sollte es der Biogärtner nicht übertreiben. Schließlich haben Wildkräuter ihre Bedeutung und besonders Ehrenpreis, Gauchheil und die Färberkamille locken zahlreiche nützliche Insekten an, die nicht nur für die Bestäubung unserer Obst- und Gemüsepflanzen sorgen, sondern deren Nachwuchs auch als Nützling Blattläuse, Spinnmilben und Co. vertilgt.