Das Hochbeet und die Befüllung

Inhaltsverzeichnis

Hochbeet Befüllung

Mit wem auch immer wir sprechen, jeder der ein Hochbeet sein Eigen nennt, spricht über atemberaubende Erträge. Dabei ist aber eines klar; keines gleicht hinsichtlich der Befüllung dem anderen. Immer werden unterschiedliche Materialien verwendet, mit denen das Hochbeet anlegen besonders gut gelingt, jeder Garten hält Materialien bereit. Und wenn jeder der Erzähler seine gute Ernte lobt aber jedes Beet anders befüllt ist, wo besteht der Zusammenhang? Offenbar gibt es eben nicht „die“ richtige Befüllung, sondern jede Befüllung scheint erfolgreich zu sein.

Daher haben wir das Thema Hochbeet anlegen auf den „Prüfstand“ gestellt. Das Ergebnis zeigt Überraschendes! Das hat uns dazu bewoge, eine neue Art zu entwickeln, wie sich die Hochbeetbefüllung besonders gut anlegen lässt.

Unser Konzept weicht von der allgemein verwendeten Methode stark ab. Hintergrund unseres abweichenden Vorschlages ist jener: Wir haben uns intensiv mit den Vor- und Nachteilen der “klassischen Befüllung” (schichtweise Befüllung) auseinander gesetzt. Dies führte zu automatisierten Messungen der Temperaturentwicklung in Hochbeeten.

Die Temperaturentwicklung

Gemessen wurde die Temperaturentwicklung während einer kompletten Vegetationsperiode. In 3 unterschiedlichen Schichten wurden je 12 Temperatursensoren rasterartig vergraben. Die Temperaturwerte der Luft wurden gemessen sowie ein Referenzwert im gewachsenen Boden in rund 20cm Tiefe. Die Werte wurden halbstündlich von einem Computer ausgelesen und zu einem Diagramm verarbeitet. Das gemessene Beet wurde „klassisch“ befüllt und frei im Garten aufgestellt. Also schichtweiser Eintrag:

  • dicke und dünne Ästen als Drainage
  • Laub, Wiesen- und Rasenschnitt,
  • Grasoden,
  • halbreifer Kompost,
  • Pflanzschicht mit eingemengtem reifem Kompost

Temperatur im Hochbeet

Zu erkennen ist deutlich, dass unmittelbar nach der Befüllung der Temperaturwert der organisch bestückten Schicht sprunghaft nach oben stieg.

Es geschieht das gleiche wie beim Aufrichten eines frischen Komposts. Es wurde reichlich Luft mit eingegraben. Sogenannte aerobe Bakterien wittern fette Beute, dieses große Angebot an Nahrung bringt ein rasantes Wachstum der Bakterienzahl mit sich. Doch der Erfolg währt nicht lange, denn wie es der Name (aerob) schon sagt, ist Luft ebenso eine Grundlage für deren Überleben. Die große Menge an Bakterien verbraucht den Luftsauerstoff rasch und die Bakterien sterben ab. Damit hat die Erwärmung ihr Ende gefunden. Das Beet erkaltet. Weiterführende Informationen darüber finden Sie im Artikel Kompostierung und Fermentierung.

Das Wissen um diese natürlichen Vorgänge gibt all jenen „Fachleuten“ eine Absage, die den Eintrag von verrottbarem Material als „Bodenheizung für das Hochbeet“ bezeichnen. Leider ist das Märchen von der Verrottungswärme der ständige Begleiter im Internet, dem Fernsehen und sogar in der Literatur. Und es ist sehr schwierig diese falsche Annahme aus den Köpfen zu bekommen, denn es wird unentwegt publiziert. Und alleine durch die wiederkehrenden Berichte wird es auch nicht richtiger. Für die Verrottung an sich Bereits 4 Wochen danach war der erwärmende Prozess so gut wie zum Erliegen gekommen.

Bemerkenswert ist jedoch, dass sich das Beet mit beginnender Erwärmung im Frühjahr rascher erwärmt als der gewachsene Boden. Das ist belegt durch den Abschnitt 3, beginnend Mitte Februar. Die grüne und rote Kurve zeigt den Temperaturwert im Hochbeet, die gelbe den Wert des gewachsenen Erdbodens.

Dieser Vorsprung an Wärme kann sich bis in den Oktober halten. Anfang bis Mitte November kehren sich die Messwerte und das Hochbeet kühlt stärker aus. Doch flapsig gesagt; wen juckt es, wie warm das Beet im Inneren ist, wenn der erste mächtige Frost die Freilandvegetation in eine Eislandschaft verwandelt?

Die Messungen haben also gezeigt, dass sich die Wärme des nahenden Frühjahres im Hochbeet stärker auswirkt als im Erdboden. Die aufragenden Wände des Beetes werden von außen mit Tageswärme versorgt. Auch mit Sonnenschein. So zeigt sich, dass die Wärme von den Wänden ausgehend nach innen kriecht. Selbstredend auch von oben nach unten. Verglichen mit dem ebenen Erdboden ist die Oberfläche, die Wärme empfängt, deutlich größer als beim ebenerdigen Beet. Nämlich die Beetgrundfläche plus alle vier Wände. Bei einem Hochbeet mit den Abmessungen 180 mal 120cm bei 80cm Höhe ergibt das eine Fläche von knapp 7 Quadratmetern im Vergleich zur reinen Grundfläche von 2 Quadratmetern. Das ist also reichlich mehr Oberfläche, an der die warme Luft wirken kann, wo hingegen das ebenerdige Beet sogar noch durch die Kälte des tiefen Bodens bis in den frühen Sommer gekühlt wird.

Gute Wuchsbedingungen im Hochbeet

Gerade beim Pflanzenwachstum scheint jedes Grad mehr ein Segen zu sein. Höhere Temperaturen bringen einen rascheren Stoffwechsel und damit besseres Wachstum mit sich. Eine Pflanze, die sich rascher etabliert, ist auch unempfindlicher gegen Schädlingsbefall. Denn die Pflanze hat schlichtweg mehr Substanz und kann sich gegen ihre Parasiten besser behaupten. Die Parasiten rauben der kräftigen Pflanze anteilig gesehen weniger Kraft als der schwächlichen. Eines der Ertragsgeheimnisse ist also das rasche Etablieren der Pflanzen.

„alternatives Hochbeet befüllen“ logisch weitergedachtAltholz oder Scheitholz in den Hochbeetkasten einschlichten

Eigentlich gibt es nicht mehr viel zu sagen. Wir wissen nun, dass eigentlich jede Art der Füllung gute Erträge bringen wird. Sohin orientiert sich die Wahl eher an Aspekten wie Ergonomie und Arbeitsaufwand, wobei der künftige Aufwand auch eine Rolle spielen sollte.

Die Hauptmerkmale einer guten Hochbeetbefüllung sind:

  • geringe Setzung
  • gutes Wasserhaltevermögen
  • intakter Lebensraum für Mikroorganismen und weitere nützliche Lebewesen wie Kompost- und Regenwürmer

Erde einschlämmen oder einschwemmenDie alternative Befüllungsmethode erfüllt alle Erfordernisse. Direkt auf das Gitter gegen Wühlmausbefall wird als unterste Schicht, Scheitholz jeglicher Holzart aufrecht stehend, bodendeckend eingeschlichtet. Auf dieses Holz wird nun eine gewisse Menge strukturstabile Erde geworfen. Unter Zuhilfenahme eines Gartenschlauches wird die Erde in die Spalten und Zwischenräume gespült. Bleiben noch Zwischenräume und Spalten zwischen den Holzscheiten bestehen, wird der Vorgang wiederholt. Ist die untere Schicht mit Erde gefüllt, wird der Rest mit strukturstabiler Erde gefüllt. Lassen Sie einen Hügel von rund 10cm Höhe in der Mitte das Beetes stehen, diese Mehrgabe wird etwa der erwarteten Setzung entsprechen. Das wars!

Nun im Detail: Hochbeet anlegen

Befüllung Hochbeet Weidengeflecht

Die Verwendung von strukturstabile Erde ist vorteilhaft für ein geringes Schwund- oder Setzungsverhalten. Strukturstabilität

wird in vielen Erden durch Zugabe von Blähton, Lava und anderen stabilisierenden Einlagerungen erzielt. Explizit die genannten Einlagerungen haben ein hohes Aufnahmevermögen von Wasser, was durchaus von Bedeutung ist. Die Anwesenheit von Wasser in der Erdstruktur bildet einen soliden Puffer als Feuchtigkeitslieferant an trockenen Tagen. Die feuchte Erdkrume ist nicht nur für die Pflanzen wichtig, auch viele Mikroorganismen und Kleinlebewesen die im Erdsubstrat leben, sterben bei Trockenheit. Erhalten bleibt das intakte Habitat durch Grünmulchen, Grünmulchen ist gewissermaßen die Wunderwaffe im Gemüsebeet. Sie vermeidet die starke Austrocknung der oberen Erd-Schicht und sichert das Überleben der wichtigen Bakterien und Mikroben. Grünmulchen verringert die Ansiedlung neuer ungewollter Pionierpflanzen und sorgt für eine Rückführung von Nährstoffen in die Erdkrume. Eigentlich sollte jedes Beet grüngemulcht werden.

Hochbeet mit Weidengeflecht

Eine gute Möglichkeit Kompost- und Regenwürmer an das Beet zu binden ist, den unteren Bereich mit aufrecht stehendem Scheitholz zu befüllen. An diesem Scheitholz werden sich Pilze ansiedeln, sie stellen eine der bevorzugten Leibspeisen für Erdwürmer dar. Gute Futterquellen sichern reichlich Nachkommen und damit eine gute Durchlüftung und Nährstoffverteilung im Hochbeet durch die Aktivitäten dieser nützlichen Tiere. Keine Bange, Regen- und Kompostwürmer sind nur an abgestorbenem Material interessiert und stellen keinerlei Gefahr für Ihre Pflanzen dar. Im Gegenteil. Sie putzen Wurzeln aus und hinterlassen pflanzenverfügbare Nährstoffe für Ihr Gemüse.

Befüllen Sie Ihr Hochbeet mit dieser Methode und erfreuen Sie sich Jahre an guten Erträgen und wenig Arbeit!

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